grey on grey, der Artikel hat seine guten und seine erbärmlichen Passagen. Zutreffende und tendenziöse Abschnitte. Ich habe daraus den Eindruck gewonnen, daß diese statistischen Gegebenheiten wohl prinzipiell stimmen.

Da das ein journalistischer Bericht sein soll und kein Kommentar, würde ich das nicht als Vorurteile ansehen. Die Zahlen sind wohl wirklich so. Wenn sie so sind, sind sie extrem. Sie überraschen mich. Bei einer Aneinanderreihung von Interview-Aussagen bin ich allerdings immer besonders vorsichtig. Was sagen die schon aus. Man hätte ja auch nur die Ost-West-Paare zu Wort kommen lassen können.

In diesem Frühjahr habe ich mir riesige Hoffnungen mit einer Westberlinerin gemacht. Sie hat mich abserviert. Ich bin Sachse, und Sachsen verstehen sich nicht gut mit Berlinern. Es hat kaum eine Rolle gespielt.

Wenn die Liebe entflammt, ist es doch nebensächlich, wer die beiden Menschen sind? Dann lieben sich eben die Ostberliner(innen) untereinander.

Eines noch: Ich finde es auf Anhieb plausibel, daß es noch eine mentale Mauer in Berlin gibt. Das ist traurig. Andererseits: Zeige mir Paare, wo ein Partner aus Bremen-Oberneuland (reiches Villenviertel) und einer aus Bremen-Gröpelingen (nicht-reiches Viertel) stammt. Und in Bremen hat es nie eine Mauer gegeben!